Wir feiern die Weihnacht besinnungslos
von September bis Jahresschluss
Wirklichkeitsblind jagen wir bloß
nach dem Kick, dem Trend und dem Muss
Untröstlich jedoch die Menschen sind
die der Krieg und der Terror traf
sie verloren Partner Freund oder Kind
dabei war´n sie doch immer ganz brav
Untröstlich wer helfen und heilen will
und um Tage und Stunden ringt
im Spital und auf Straßen kämpft er still
während Glöckchengebimmel erkling
trostlos der hungernden Kinder Gesichter
in fast allen Regionen der Welt
gefilmt präsentiert vom Fernsehberichter
so verdient man mit Spendern sein Geld
trostlos Beziehungen in diesen Tagen
monogam sagt man sei monoton
die Einsamkeit ist kaum zu ertragen
die heilige Familie eine Illusion
getrost lassen wir alle Hoffnungen fahren
und sagen: hier ändert sich nichts
versuchen unseren Besitzstand zu wahren
der im Kerzenschein funkelt und blitzt
getrost lehnen wir uns im Sessel zurück
und schalten auf´s andre Programm
konservieren das letzte Häuflein Glück
die Wirklichkeit geht uns nichts an
Sind wir noch ganz bei Trost?
In unsrer Glitzer- und Zauberwelt
herrscht schreiende Dunkelheit
der Tod überkleidet mit Schein und Geld
steht grinsend zur Ernte bereit
Wir sind nicht mehr bei Trost
hört man einige schrein
die Verrückten und Abgedrehten
sie ziehn sich die alten Choräle rein
und wolln dann am Ende noch beten
Wo bleibst du Trost der ganzen Welt
darauf sie alle Hoffnung stellt
Oh komm ach komm vom höchsten Saal
komm tröst uns hier im Jammertal
Sind die noch bei Trost?
Sind wir noch bei Trost?
Wären wir bei Trost
und würde er bei uns wohnen
wir würden getröstet sein.
____
Aus "Bethlehem eben" von Benedikta Buddeberg.
Die
Gedichte sind als Buch im Buchhandel bzw. auch bei Amazon
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ISBN 978-3-8370-7138-2.
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