Mittwoch, 18. Dezember 2013

Variabel


In der Sprache
der Jetztzeit
sagt man
statt Weihnacht
oder gar Christnacht
einfach trendy
Xmas

Die Variable X
nach Belieben
definiert
steht dann X
multifunktionell
für alles oder
für nichts

X = Einkaufen Geschenke Konsum
oder Festtagsbraten Saufen und Prasserei
steht für Urlaub wenigstens 3 Tage frei

X = Lichterketten Geflimmer Gebimmel
oder Weihnachtsmarkt mit Schaustellergeschrei
steht für Fressmeile Glühwein und Wurstbraterei

X = Weihnachtsmänner und Nikoläuse
oder Väterchen Frost und manch Engelein
steht für Weihnachtsmärchen im Kerzenschein

Diese Rechnung
bleibt unerwartet
sinnentleert
ist X variabel
bleibt alles
bedeutungslos
ein Nichts

X steht für Christus
einzig und ewig
konstant
-mas ist variabel
solange X
nämlich Christus
Mittelpunkt bleibt.




Samstag, 19. Oktober 2013

Gemeinsamer Nenner


Der kleinste gemeinsame Nenner
ist oft so klein,
dass man ihn einfach nicht findet.

[Hinweis von Ulrich Buddeberg:
Das gilt auch in der Politik - z.B. bei Koalitionsverhandlungen]


Mittwoch, 21. August 2013

Alternative


Die selbsternannten Herren der Welt
verwandeln alles und jeden in Geld,
brechen Landschaften und Meeresgrund auf,
bieten selbst Erbgut und Menschen zum Kauf.
Dass dabei Natur und Menschheit verliert,
intressiert nicht, wird der Gewinn maximiert.
Am Schluss der Bilanz zählt einzig Profit
und jeder, der irgend kann, macht mit.
So verwandeln die jetzigen Herren der Welt
die Erde, die Luft und das Wasser zu Geld.

Der Schlüssel zum Leben muss anderswo sein,
sagt einer und wandelte Wasser zu Wein.


[Es ist eben doch nicht alles "alternativlos". Ulrich Buddeberg]

Dienstag, 23. Juli 2013

Erinnerung an Tarragona 1976


1976 waren Benedikta und ich, Ulrich Buddeberg, gemeinsam 
in Tarragona an der spanischen Küste.
Viele Jahre später entstand das nachfolgende Gedicht:


TARRAGONALIED

Der Blick ging weit über Meer und Land
schattengrün lag der Pinienhain
sonnengetränkt waren Wasser und Sand
und wir beide mit uns allein

Lange schautest du einfach vor dich hin
hieltest mich dabei fest an der Hand
spürtest dass ich dir einfach nur nahe bin
damals hab ich dich noch kaum gekannt

Da bat ich dich mir doch zu sagen
was du siehst und was dich interessiert
Du erklärtest mir auf mein Fragen
wie man reich an Erinnerung wird

Bilder hat man im Kopf
und nicht in der Hand
kein Foto kein Film kann sie fassen
sie leben im Herzen
und erblühn im Verstand
in Farben die niemals verblassen

Dieser Himmel aus königlich blauem Samt
und das flimmernde Sommerlicht
das sich als Funkeln der Wellen am Strand
und wie Gold durch Baumkronen bricht

Den Harzgeruch und den salzigen Wind
will ich fest in Gedanken verschließen
auch dass wir hier beide zusammen sind
und das Leben gemeinsam genießen

Das Zirpen der Grillen das Wellengeraun
in den Wipfeln singt leise der Wind
wir aber schweigen und wolln einfach schaun
ein Gemälde das duftet und singt

Bilder hat man im Kopf
und nicht in der Hand
kein Foto kein Film kann sie fassen
sie leben im Herzen
und erblühn im Verstand
in Farben die niemals verblassen

Donnerstag, 27. Juni 2013

Sympathie für eine freiheitliche Türkei


Nach einer Studienreise in die Türkei im Herbst 2008
entstand zum Foto aus Kappadokien das nachfolgende Gedicht:








Kappadokische Selbstreflexion

losgelöst
vom Felsmassiv
des Großen Ganzen

vereinzelte
Formationen
unendlicher Individualität

modeliert
zu byzarrer Form
durch Wasser und Wind

pastellfarben geschichtet
kopflastig gekrönt
im Spiel von Schatten und Licht
der flimmernden Mittagsstunde
wie der atemraubenden
Sonnen Auf- und Untergänge

Wohlbekanntes erscheint
dem Auge des Betrachters
verknüpft durch
Gedankeninterpretationen
eingeordnete Bildern.
bleiben letztlich unbeschreiblich

Nur ein Teil
vom Felsmassiv
des Großen Ganzen

das Selbst
als Formation
unendlicher Individualität

modeliert
durch Kälte und Hitze
Freud und Leid

scheint unveränderlich
dem Auge des Betrachters
weiß aber selber
um die Kraft der Korrosion
und ist in Wahrheit
jedem Morgenlicht neu




Donnerstag, 23. Mai 2013

Die Farben des Regenbogens


Wenn ich mich einlasse
auf den violetten Weg
der Umkehr
Und mich wiederfinde
im Blau deiner Königsherrschaft

Wenn ich dort erfahre
im leuchtenden Grün
neues Leben
Das unendlich einmündet
in goldene Ewigkeit

Wenn das Morgenrot
der Auferstehung
orange erstrahlt
Ich mich bergen darf
im Schutz deines Blutes
Meine Freiheit hast du
mit deinem Blut
teuer gezahlt
Meinen Tod überwunden
im Morgenrot

Mir eine Wohnung bereitet
bleibende Stadt
im ewigen Licht
Überfließendes Leben
das heute schon ist

Durchströmt mein Dasein
mit der Gegenwart
deiner Majestät
Wo einzig deine Güte
mich zur Umkehr führt

Versöhnt mit dir Vater
angekommen
im Frieden
Im Licht des Regenbogens
Du bist für mich


Vor einem jahr hat Benni mich / uns für immer verlassen. Zum Andenken an sie führe ich ihren blog weiter mit Einträgen aus ihrer Gedicht- und Aphorismensammlung. Hier ein Gedicht, das sie vor etwa zehn Jahren geschrieben hat und das etwas von ihrem Glauben an den himmlischen Vater verdeutlicht.  
                                                                Ulrich Buddeberg. 

Sonntag, 5. Mai 2013

Kinder der Welt



Nachtrag zum Thema des Kirchentags in Hamburg



Alle Kinder dieser Welt
sind vom Licht her geboren
doch von Erde genommen
seien sie gelb oder weiß oder schwarz
suchen trotz Sonne und Morgenrot
nach dem wirklichen Licht
und woher sie kommen

Sie sind kostbar wie Perlen
und zerbrechlich wie Glas
brauchen Mantel und Liebe und Brot
brauchen Fragen zu wachsen
und Antwort auf Sehnsucht
nach Leben nach Licht und nach Gott

Alle Kinder dieser Welt
haben Freiheit zu wählen
auf ihrem Weg durch den Tag
seien sie gelb oder schwarz oder weiß
was sie tun wollen oder lassen
müssen’s selber entscheiden
ob Licht sie wohl leiten mag

Sie sind kostbar wie Perlen
und zerbrechlich wie Glas
brauchen Mantel und Liebe und Brot
brauchen Fragen zu wachsen
und Antwort auf Sehnsucht
nach Leben nach Licht und nach Gott

Alle Kinder dieser Welt
dürfen lernen zu sehen
dass die Farben verschieden sind
seien sie schwarz oder weiß oder gelb
sind sie doch nur eine Brechung
des unendlichen Lichtes
das leuchten will in jedem Kind

Sie sind kostbar wie Perlen
brauchen Mantel und Liebe und Brot
brauchen Fragen zu wachsen
und Antwort auf Sehnsucht
nach Leben nach Licht und nach Gott

       (Text: Benedikta Buddeberg; Hervorhebungen: Ulrich Buddeberg)

Dienstag, 12. Februar 2013

Sturmgezeiten


Ein Gedicht - nicht nur über Naturkatastrophen


Sturmgezeiten
haushohe Wellen
angstanspülend
und dann
zurückweichend
weit nach draußen
hinterlassen
fast trockenen Grund

Ein Narr der glaubt
es sei vorbei
ein Narr der glaubt
der Sturm sei besiegt
ein Narr
der Land kauft bei Ebbe

Sturmgezeiten
unveränderlich
abhängig vom Mond
zyklisch korrekt
fast berechenbar
nur die Wucht
der anschlagenden Wellen
ist unkalkulierbar

Ein Narr der glaubt
Natur sei beherrschbar
ein Narr der glaubt
an technische Machbarkeit
ein Narr der hofft
es verginge von selbst

Den Sturmgezeiten
widerstehen
wie ein Fels
in der Brandung
die Freiheit
des Widerstands schmecken
oder die Welle
berechnend nutzen
auf ihrer Krone
die Freiheit
triumpfal erfahren

Den Sturmgezeiten
widerstehen
oder
untergehen