Donnerstag, 1. Januar 2009

Was kommt

Am Anfang jeder neuen Zeit
sehnt sich der Mensch nach Sicherheit

Man fragt die Propheten,
die falschen und echten
und wohl auch sich selbst:
mit was ist zu rechnen?
Doch den Prognosen ist eins gemein,
man kann sich in keinem Fall sicher sein.

Nur eins ist gewiss in nächster Zeit
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit,
dass an dreihundertfünfundsechzig Tagen
Gelegenheit ist, etwas Neues zu wagen,
und an vierundzwanzig Stunden etwas zu tun
um vorwärts zu gehn oder auszuruhn
dabei sechzig Minuten bewusst zu leben
in stetem Austausch von Nehmen und Geben
und dann im Sekundenaugenblick
zu erkennen, das Leben an sich ist schon Glück.

Das sagt den Propheten,
den falschen und echten
und auch jeder sich selbst:
Was bringt es zu rechnen,
Orakel zu fragen und prophezeihn?
Am Ende wird alles doch anders sein.

Das neue Jahr bringt jeden Tag frische Zeit,
das kommt auf uns zu, mit Sicherheit.

Benedikta Buddeberg

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