Samstag, 3. Januar 2015

Engel(un)wesen

Engel sind in diesen Zeiten
ungeheuer populär.
Dass sie schützen und begleiten,
wünscht der Mensch sich heute sehr.
Käuflich kann man sie erwerben,
das Geschäft es grünt und blüht,
obwohl man jene Lichterwesen
eigentlich nur selten sieht.


Mancher Mitmensch hört sie reden,
fühlt sich innerlich geführt,
hat kurz vor der Katastrophe
einen Flügelschlag gespürt.
Ruft sie an, vertrauensselig,
lässt die Mächte willig ein,
stellt sich nicht einmal die Frage,
ob es auch die rechten sein.


Sie sind schwer zu unterscheiden,
das ist wirklich ein Problem,
denn auch bei den engelhaften
ist nicht alles gut und schön.
Champignon und Blätterknolle
sind bekanntlich ziemlich gleich,
kann ein Laie leicht verwechseln.
Der Genuss ist folgenreich.


Um Irrtum sicher auszuschließen
hilft uns kein Brimborium.
Mancher kam, trotz bester Absicht,
durch den Pilzverzehr schon um.
Soll man deshalb ganz verzichten,
nüchtern weltverhaftet sein?
Oder lädt man statt der Diener
gleich den Herrn sich selber ein?


Denn der Wunsch in vielen Menschen,
dass ein Engel um sie sei,
der sie schützt und sie begleitet,
ist nur aktuell, nicht neu.
Diesen Wunsch uns zu erfüllen
und nicht nur zur Weihnachtszeit,
ist der Herr der Himmelsheere
jederzeit und gern bereit.


Engel find man bei der Krippe
nicht im Esoterikmüll,
weil ein echter Himmelsbote
nur auf Jesus weisen will.
Suchen und in ihm zu finden,
wie die Hirten selber sehn,
das ist deine Weihnachtschance,
lass sie nicht vorüber gehen.
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Aus "Bethlehem eben" von Benedikta Buddeberg.
Die Gedichte sind als Buch im Buchhandel bzw. auch bei Amazon bestellbar:
ISBN 978-3-8370-7138-2.
(Da es über 'Book on Demand' ausgeliefert wird, dauert es meist eine knappe Woche.)


 

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