Sonntag, 4. Januar 2015

Wenn jenes Kind nicht wär

Gäb es wohl im Winter so ein Fest
in dunkler Jahreszeit?
Vermutlich ja, denn zum Feiern sind
Menschen immer und gerne bereit.
Und irgend einen Anlass zu finden,
fällt ihnen auch gar nicht schwer.
Doch wär das Ganze nicht leicht zu begründen
wenn jenes Kind nicht wär.


Lichter würde es sicher immer geben
denn in langer Winternacht
hat man sich mit dem Entzünden von Feuer
von jeher gern Mut gemacht.
Es wär wie das Pfeifen im finstern Wald,
Das Grauen blieb um uns her
und irdisches Licht würde bald vergehen
wenn jenes Kind nicht wär.


Auch Tannenbäume würden geschmückt
im Dezember mit Flitter und Tand
und Kinderaugen blickten entzückt
das Zeichen der Hoffnung wohl an
Das wär jedoch leider nur Illusion
ein geschlagener Baum lebt nicht mehr
keine Chance auf Leben nach dem Tod
Wenn jenes Kind nicht wär.


Und reichlich Geschenke trüg man nach Haus,
dass die Nachbarn es hoffentlich sehn.
Man kann sich was leisten und gibt auch was aus,
beneidet zu werden ist schön
In Wirklichkeit wird einem gar nichts geschenkt
der Überfluss bleibt seltsam leer.
Verzweifelt suchte das Leben nach Sinn
Wenn jenes Kind nicht wär.


Bleibt alles beim Alten mit Tradition
wir feiern als kost´es das Leben.
Und denkt auch kaum jemand an Gottes Sohn,
das Fest wird es lange noch geben.
Es bleibt wohl erhalten, das Weihnachtsfest
mit Geschenken, Kerzen und mehr
auf was sich getrost verzichten lässt,
wenn jenes Kind nicht wär.
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Aus "Bethlehem eben" von Benedikta Buddeberg.
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ISBN 978-3-8370-7138-2.
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